Im Jahre 1556 erhielt der Stempelschneider und Münzkünstlers Johann Vogler aus Zürich von Kaiser Maximilian II. die Zusicherung, als Erfinder der neuen Münzkunst genannt zu werden.
Damit verbunden war das auf 20 Jahre erteilte Errichtungsprivileg für das ganze römisch deutsche Reich.

Vogler wandte er sich unter anderem an den Sächsischen Kurfürsten August (siehe Artikel) um die Vorzüge der neuen Kunst anzupreisen. Und natürlich ließ sich Vogler dieses Privileg und die Empfehlung schriftlich vom Kaiser geben, um im Reich seine Münzdruckwerke zu errichten. 

Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 10036, Loc. 36096, Rep. 09, Nr. 1419, Bl. 22ff,

 

Maximilian der Andere von Gottes Gnaden Erwelter
Römischer Khayser zu allen Zeiten merer des Reichs

Hochgeborener lieber Oheimb und Churfürst. Wir wol-
len deiner lieb freundlich und gnediglich nit verhalten
wie das durch Johann Vogler Bürger zu Zürich, in des durch
durchleuchtigen hochgeborenen unsers freundlichen Bru-
ders und fürsten, Ferdinandes Erzherzogen zu Österreich[s]
fürstlichen Grafschaft Tyrol, ain newe Münzkhunst und
wie wir von der Liebden erinndert, dermassen an kundnis
werckh gericht worden, das nit allain ain zeitheer allerlay
Sort Münzen gedruckt und gemacht, sonder auch solch
Werch in der Prob und Besichtigung also befunden, das es durch
vleissigis Regieren und Zuesehen verstendiger Werckhleuth
bestendig und nüzlich erhalten werden khün, wie wir dann
auch hermals ermeldten Vogler, über angeregtes neuerfunden Münz-
werckh ain Privilegium unnd freyhaus auf zwanzig Jar
lang und das er dasselb in heiligem Reich allem.. halben

wo es angenemb sein wirdet, aufrichten müge gnedigist
verfertigt und bewilligt haben --------------- Und
dieweil er auch vorhabenns, solche Khunst d[einer] L[iebden]
zueröffnen, und unns derwegens umb Fürschrifft gehorsamb-
lich angelanngt, So haben wir fur dasselb nit waigern wol-
len -------------------------------- Und gesinne darauff
an dein Lieb, gannz freundlich und gnediglich, die wöllen er-
melten Vogler merberuemten[??] Khunst halber ....lch
haben, dieselb von Ime anhören und sich darauf ires Willens
also enntschliessen, damit Er dieser unserer Fürschrifft würck-
lich genossen zuhaben emphinden müge, Und dein Lieb erzaigt
unns an dem ain freundlichs gnedigs Gefallen --------- Geben
in unser Stat Wien, den ainundzwanzigsten Tag des Mo-
nats January Anno im Neunundsechzigsten, Unseren
Reiche des Römischen im Sibennden, des Hungerischen im Sechsten
unnd des Behaimbishcen im Zwanzigsten

        Maximilian

                        Ad mandatum die ....
                         Imperatoris I....
                        ...... ......
                        W. ........
                        
                        Hueber