Ruprecht Niklas Kitzkatz - Kurfürstlich Sächsischer Münzeisenschneider

wer sich mit den Prägungen in der Zeit der Regentschaft des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Namen Kitzkatz.
Auf diesen Medailleur und Stempelschneider haben die Gebrüder Erbstein 1890 in ihren Erörterungen auf dem Gebiet der sächs. Münz- und Medaillengeschichte erstmalig aufmerksam gemacht.
Sie verbanden das bis dahin falsch gedeutete Signum RNK auf Medaillen der Zeit erstmalig mit dem Namen Ruprecht Niklas Kitzkatz.

Ein weiterer Aufsatz zu diesem Künstler ist in der Ausgabe des  "Münz- und Medaillenfreund" von 1905 zu finden. Ernst Sigismund beschreibt als "Beitrag zur Lebensgeschichte des kursächsischen Münzeisenschneiders Ruprecht Niclass Kitzkatz" detailliert den Weg des Medailleurs und Stempelschneiders unter Angabe der Quellen (die Seiten sind anklickbar).

Eine weitere Abhandlung über Kitzkatz finden wir bei Dr. Rainer Grund in seinem Werk "Die Entwicklung der Medaillenkunst an der Münzstätte Dresden im 17. Jahrhundert. "

Die Geburt von Ruprecht Niklas Kitzkatz in seiner böhmischen Heimatstadt Eger findet man in der Geburtsmatrikel der dortigen Kirche St. Nikolaus unter dem 15.07.1587. Als Vater wird Jona[s] Kitzkatz genannt.

Bei seiner Heirat im Jahre 1610 ist vermerkt:

Der Er[h]bar und kunstreich[e] Rupprecht Niclas Kitzkatz, des ehrenhaften und wo[h]lgelehrten Hr. Jona[s] Kitzkatz Advocaten und Bürgers allhier ehel. Sohn
mit J[ungfrau] Sabina weiland des e[h]rbarn und mannhaften Leonhard Streitts fürstl. brandenburgischen Richters zum Dierstein nachmals Bürger allhier ehel. Tochter

Er kam also als Advocatensohn aus gutem Hause. Da der älteste Bruder die Kanzlei übernahm, lernte er wie die anderen Brüder ebenfalls ein Handwerk.

Bei der Taufe seines dritten Kindes Rosina (der zweiten Tochter) im Jahre 1615 in Eger wird er dann als "Petschierstecher" genannt.

Die Übersiedlung mit Frau und Kindern von Eger nach Dresden im Jahr 1615 muß nach seinen Angaben mühsam gewesen sein und habe ihm große Kosten verursacht.

Seine offizielle Anstellung in Dresden an der Münzstätte erhielt er nach einjähriger Wartestellung am Hofe dann am 23.07.1616. (Staatsarchiv Dresden, Bestallungen) als Ersatz für den vormaligen Münzeisenschneider Herbart von Lünen, der aber bald wieder eingestellt wurde. So waren dann zwei Stempelschneider in Dresden tätig.

 

siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruprecht_Niclas_Kitzkatz

 

Fundstellen zum Vater Jonas Kitzkatz:

- Advocat und öffentl. Notar in Eger (im Kirchenbuch)

- Chronik der Stadt Eger

- diverse Fundstellen mit Bezug zu Paracelsius



bzw.