Irgendwann Ende des Jahres 2024 packte mich die Idee, die alte Münzstätte Dresden, die von 1556 bis 1738 zwischen Residenzschloss und Elbufer bestanden hatte, per Computer zu visualisieren.
Als Basis dienen die im Staatsarchiv und im Landesamt für Denkmalpflege vorhandene Karten (siehe Dokumente zur Münzstätte Dresden).
Mein erster Versuch im Februar 2025 mit der Software Blender, ergab nach zwei Wochen Arbeit zum Erstaufbau des Modells und ca. 24 Stunden Zeit zum Berechnen auf meinem limitierten Notebook die nachfolgende 100 Sekunden Filmsequenz.
Benutzte Dokumente:
- Grundriss und Schnitte durch einen Teil des Münzgebäudes sowie Grundriss des Brückenkopfes und des Elbtores
(10006 Oberhofmarschallamt, Cap. 01B, Nr. 52) - Grundriss des Münzgebäudes an der Elbbrücke
(10006 Oberhofmarschallamt, Cap. 01B, Nr. 51) - Grundriss von Erdgeschoß und Obergeschoß der Münzstätte Dresden
(Landesamt für Denkmalpflege, Plansammlung M 9 III Bl. 4) - Grundriss vom Erdgeschoss des Schlosses, der Gewehrgalerie [Langer Gang], des großen Stallgebäudes [Johanneum], der Klepperställe, des Münzgebäudes und des Zwingers (schwarz) sowie Projekte neuer Gebäude (rot)
(10006 Oberhofmarschallamt, Cap. 01A, Nr. 33) - 22 Risse, die Elbbrücke betr. mit dem Elbbrückenthor u. dem Blockhaus
(12884 Karten, Risse, Bilder, Schr 026, F 095, Nr 020A) - HStA Dresden, Kriegsarchiv, 11373 Militärische Karten und Pläne, F VIII, Nr. 1a Plan
Als weitere Schritte sind geplant:
- Korrektur der Texturen
- Modellierung ordentlicher Fenster und Türen
- ordentliche Modellierung des Schmelzhauses
- Bessere Modellierung der Festungswerke zwischen Jungfernbastei (Bastei Venus) und Feuerwerksplatz (Bastei Sol)
- Versuch der Zuweisung der Räume der bei Hugo Fischer (leider nur namentlich) genannten Werk- und Verwaltungsräume
- Versuch einer beispielhaften Innenausstattung der Münzstätte anhand des Inventarverzeichnisses von 1678
- Recherche zur Wasserversorgung zum Antrieb der Münzprägewerke (Führung des Kaitzbachs vom Salomonistor über den Altmarkt zum Schloss und dann...?)
Im Jahre 1569 wurde dem sächsischen Kurfürsten das die Künste des aus Hall/Tirol stammenden Johann Vogler zum Bau eines "Münztruckwercks" empfohlen (Siehe hier: (Anno 1569) Empfehlungsschreiben von Kaiser Maximilian II. für Johann Vogler an Kurfürst August von Sachsen und hier: (Anno 1569) Summarischer und kurzer Bericht der neuen Münzkhunst halb).
Eine solche Walzenprägemaschine kann heute als Nachbau in der der Münzstätte in Hall in Tirol bestaunt werden. Siehe https://www.muenze-hall.at/de/MUSEUM-Muenze-Hall
sowie hier: https://leopard.tu-braunschweig.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbbs_derivate_00029589/Schmitz-Esser_Walzenpraegung_der_Muenze_Hall.pdf
Der Versuch, diese Walzenprägemaschine nach den Bildern der heute in Hall bestehenden Rekonstruktion digital nachzubauen (noch nicht komplett maßstäblich) ist das nachfolgende Filmchen.