Wenn man sich die verschiedenen Varianten z.B. der Talerstempel ansieht, wird man zwei verschiedene Stile entdecken. Auch die verwendeten Buchstabenpunzen unterscheiden sich (wie zum Beispiel beim Buchstaben "T").
Die Häufigkeitsverteilung der Prägungen des zweiten Stils zeigt (in der verlinkten Tabelle gelb dargestellt) , dass davon nur geringe Anzahlen nachweisbar sind.
(Häufigkeitsverteilung der Stempelkombinationen mit 45 mm (Talerstempel))
An der Münzstätte Dresden waren in der Zeit Johann Georgs I. die Stempelschneider Ruprecht Niclas Kitzkatz und Herbart v. Lünen tätig. Kitzkatz war von 1616 bis ca. 1632 in Dresden tätig. Herbart v. Lünen arbeitete hier von 1610 bis mind. 1626 (mit kurzer Unterbrechung im Jahr 1616 als Kitzkatz engagiert wurde). Beide verwendeten auf ihren Medaillen charakteristische Buchstabenpunzen (s.u.).
Stil I | Stil II | |
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Faltenwurf | eher grober Faltenwuf des Kurmantels | Fließender feiner Faltenwurf des Kurmantels |
Varianten | C, D, E, F, G, K, M | H, L, N, |
Zainhaken | Zainhaken rechts unten, ohne Zusatz |
(Doppel)-Punkte neben d. Zainhaken |
Buchstaben z.B. für das "T" |
Serifen am Ende vergleiche: hier |
Serifen am Ende vergleiche hier: Herbart v. Lünen, Medaille 1611 Herbart v. Lünen, Medaille vor 1616 Herbart v. Lünen, Rechenpf. 1622 Herbart v.Lünen, Medaille 1612 Herbart v. Lünen, Affentaler 1611
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Löwenmedaille von 1617 beider Graveure |
vgl. Grund K 1617/03 |
vgl. Grund K 1617/03 |
Kann man aus diesen Anhaltspunkten schon auf eine Urheberschaft des einen oder anderen Münzgraveurs schließen?
siehe auch:
Grund, Rainer: Die Entwicklung der Medaillenkunst an der Münzstätte Dresden im 17. Jahrhundert – Mit einem Katalog der Medaillen. B. Strothotte, Gütersloh 1996