Merkmale:
- breites Brustbild
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linke Hand ausgestreckt (den Rand berührend)
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Umschrift: CONFESS:LUTER:AUG:EXHIBITÆ SECULUM:X*
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LUTER (ohne H und mit antikem E), SECULUM (mit antikem E)
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Doppelpunkte in der Umschrift, kein Trennzeichen vor SECULUM
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die Schwertspitze zeigt auf das Ende des E in LUTER
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Inschrift: IOH GԐOR (ohne Doppelpunkt)
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Münzmeisterzeichen (gekreuzte Zainhaken) rechts unter dem Wappen
davor ein Doppelpunkt und dahinter eine Rosette
Der Stempel N hat große Ähnlichkeit zu Stempel L. Beim Stempel N findet man aber eine Rosette statt des Punkts hinter den gekreuzten Zainhaken. Bei Baumgarten1 S. 86, Nr. 316 ff ist die Rosette ebenfalls beschrieben.
Prägungen mit diesem Stempel sind bekannt als 6-, 8-, 9- und 10-fache Dukatenstücke. Es existieren allerdings auch Abschläge in Silber. Diese sind sehr selten. Ein Talerstück wurde in einer Auktion von Harmer Rooke Numismatists des Jahres 1981 ermittelt, ein Doppeltaler befindet sich im Münzkabinett Dresden, ein Doppeltaler im Bodemuseum Berlin. Ein weiterer Doppeltaler erschien 2019 in einer Auktion von Heritage Auctions in New York.
Während bei den Talerstempeln C bis M über 520 Exemplare in Silber und nur 39 Goldabschläge erfasst wurden (Verhältnis rund 13:1), findet man beim Stempel N ein umgekehrtes Verhältnis mit 29 goldenen Exemplaren und nur 5 Prägungen in Silber (Verhältnis rund 1:7). Von den 5 Prägungen in Silber sind drei Exemplare als Doppeltaler und nur zwei Exemplare als Taler zu finden.
Bei keinem anderen Stempel der sächsischen Münzen der 100-Jahrfeier der Augsburger Konfession findet sich eine Rosette hinter oder vor den gekreuzten Zainhaken. Es lässt sich anhand der recherchierten Exemplare spekulieren, ob der Stempel N vorwiegend für besondere Prägungen (Donativa) in Gold oder Silber benutzt oder sogar dafür angefertigt wurde!
Beim Stempel N sind vom Stempelschneider abweichende Buchstabenpunzen verwendet worden
1 Baumgarten, Joseph Gotthard: Historisch - genealogisch - chronologisch kritisches Verzeichniß aller bekannten ducatenförmigen Goldmünzen der albertinischen Hauptlinie des uralten sächsischen Hauses, Dresden 1812
Nachweise:
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Baumgarten (1812), „Historisch - genealogisch - chronologisch kritisches Verzeichniß aller bekannten ducatenförmigen Goldmünzen der albertinischen Hauptlinie des uralten sächsischen Hauses“, S. 86 ff.
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6 Dukaten: Nr. 316, 317
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8 Dukaten: Nr. 320
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10 Dukaten: Nr. 322,323
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6 Dukaten: Münzkabinett Dresden, Inv.-Nr. AGA1327 / AGA1330
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6 Dukaten: Sally Rosenberg, Frankfurt/M. 1932, Auktion 71, Los 715
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6 Dukaten: Leipziger Münzhandel Höhn, 2012, Auktion 74, Los 2048
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6 Dukaten: Kölner Münzkabinett 2017, Auktion 107, Los 753
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8 Dukaten: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
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8 Dukaten: Kunstsammlung der Veste Coburg, Inv.-Nr: 665,835
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8 Dukaten: Münzkabinett Dresden, AGA1321/1323/1324
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8 Dukaten: Classical Numismatic Group, Auktion Triton XIX, Los 2367
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9 Dukaten: Gorny & Mosch 2010, Auktion 192, Los 3247
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9 Dukaten: Ira & Larry Goldberg Auctions 2002, Auktion 15, Los 68
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10 Dukaten: Münzkabinett Dresden, Inv.-Nr. AGA1317, AGA1320
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10 Dukaten: Dr. Waldemar Wruck Münzenhandlung, Berlin 1940, Los 542
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10 Dukaten: Henry Grunthal New York 1947, Mail Bid Sale No 4, Los 1349
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10 Dukaten: Stack Bowers, 1984, Los 267
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10 Dukaten: Hess Divo AG, Auktion 318, Los 1604
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10 Dukaten: Künker 2012, Auktion 221, Los 8320
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10 Dukaten: Künker 2016, Auktion 271, Los 291
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1 Taler: Harmer Rooke Numismatists, New York 1981, Los 283
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1 Taler: Münzkabinett Dresden, Inv.-Nr. 2012/1788, Sammlung Horn
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Doppeltaler: Münzkabinett Dresden, Inv.-Nr. AGB7778
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Doppeltaler: Staatliche Museen zu Berlin (Bodemuseum), Münzkabinett
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Doppeltaler: Heritage Auctions 2019, Auktion 3081, Los 30682